Das Wachstum der Bäume im Aufforstungsprojekt wird regelmäßig überprüft

Aufforstungskoordinator Pedro Peñafiel erinnert sich noch gut an die kleinen Setzlinge, die er vor einigen Jahren zwischen die Gräser der Weidefläche gesetzt hat. Damals kaum einen halben Meter hoch, mussten die jungen Bäume regelmäßig freigeschlagen werden, um nicht vom Gras überwuchert zu werden. Heute muss Pedro bei vielen Bäumen den Kopf in den Nacken legen, um den Wipfel zu erkennen: Teilweise sind die Bäume schon über 10 Meter hoch.

Natürlich wachsen nicht alle Bäume gleich schnell. Abhängig von Art, Standort und Bodenqualität liegt die mittlere Baumhöhe heute bei 5,70 m (Pflanzung 2012-2014) und 3 m (Pflanzung 2015). Zum Vergleich: Ein Apfelbaum in Deutschland wächst etwa 20-30 cm im Jahr.

Das Wachstum der Bäume wird auf sogenannten Referenzflächen regelmäßig gemessen und ausgewertet. Hierbei wird auch der Zustand der Bäume bewertet und der Bewuchs mit Aufsitzerpflanzen (Orchideen, Farnen etc.) notiert.

Seit 4 Jahren richtet der Zoo am Ende der Sommerferien seinen Artenschutztag aus. Der Klimafonds ist seit Anfang an dabei.

Glücksrad, Button-Maschine, Quiz, Postkarten zum selber Gestalten oder gekühltes „Agua de Jamaica“ (Hibiskus-Eistee nach ecuadorianischem Rezept) – jedes Jahr gab es verschiedene Mitmach-Aktionen am Stand des Karlsruher Klimafonds. „Dieses Jahr mussten wir unser Angebot an das Hygienekonzept anpassen“, so Maria Gagliardi vom Karlsruher Klimafonds. Natürlich sollte es trotzdem insbesondere für die Kinder nicht nur was zum Gucken, sondern auch zum Mitmachen geben.

„Im letzten Jahr waren unsere Postkarten mit Tiermotiven aus Ecuador zum Ausmalen sehr beliebt. Um diese Aktion auch in diesem Jahr zu ermöglichen, haben wir kleine Stifte-Sets besorgt, die die Kinder mit nach Hause nehmen durften“, erklärt Maria. Während die Kinder malten, konnten sich die Erwachsenen zu der Arbeit des Klimafonds und den Aufforstungsprojekten informieren.

 

Umweltfreundlicher Transport der Standmaterialien mit dem Fahrrad
© KEK

Ornithologin bestimmt 105 Vogelarten auf unserem Aufforstungsgelände „La Elenita“

Auf dem Gelände „La Elenita“, das die KEK gemeinsam mit der Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe wiederaufforstet, wurden 105 Vogelarten bestimmt. Dr. Heike Brieschke, studierte Ornithologin, die sich seit mehreren Jahrzehnten mit der Vogelwelt Ecuadors befasst, hat die Bestimmung durchgeführt. „Besonders freuen wir uns über das Vorkommen ausschließlicher Waldbewohner wie der Rostbrust-Ameisendrossel oder dem Lappenguan. Diese typischen Waldbewohner, die selbst auf baumbestandenen Weiden keinen Lebensraum finden, zeigen, dass der Wald sich gut entwickelt und den Vögeln ein willkommenes Zuhause bietet“, erklärt Heike Brieschke.

Vier der gesichteten Arten werden von Birdlife International als gefährdet, bzw. potenziell gefährdet eingestuft. Diesen Arten einen sicheren Lebensraum zu bieten, ist deshalb besonders wichtig.

Dr. Brieschke, die gemeinsam mit ihrem Mann Pedro Peñafiel das lokale Umweltzentrum Mindo Lindo betreut, macht regelmäßige Begehungen auf allen Aufforstungsgebieten des Karlsruher Klimafonds, um so die Entwicklung der Vogelbestände nachzuverfolgen. 


Weitere Informationen

Aufforstungsprojekt Puntos Verdes

Artenschutzstiftung Zoo Karlsruhe

Umweltzentrum Mindo Lindo, Ecuador



Unser Aufforstungskoordinator bekommt Unterstützung von seinem Enkel. So wird das Wissen über die Aufforstung an die nächste Generation weitergegeben und die langfristige Betreuung der Projekte sichergestellt.

Antony ist der Enkel unseres Aufforstungskoordinators Pedro Peñafiel, der von Anbeginn an die Projekte in Ecuador betreut hat. Seit einiger Zeit unterstützt er Pedro bei den Arbeiten. An dieser Stelle wollen wir ihn kurz vorstellen:

Antony ist ein engagierter junger Mann, der die Natur liebt. Er ist energiegeladen und kann sich sowohl für die Arbeit im Gelände als auch für die Datenverarbeitung am Computer begeistern. Das macht ihn zu einer wertvollen Hilfe bei der Erhebung und Auswertung von Monitoring-Daten.

Antony hat zwei Jahre in Portugal Umweltingenieurswesen und Erneuerbare Energie studiert. Er plant, sein Wissen weiter zu vertiefen und sich über ein Fernstudium im Umweltmanagement weiterzubilden. Mit diesem Wissen möchte er die Projekte, an denen er jetzt arbeitet, vorantreiben und weiterentwickeln.

Ausgangsbeschränkungen wegen Corona verzögern die Pflanzarbeiten

Obwohl es in Ecuador erst etwa 3.500 bestätigte Corona-Fälle gibt, hat die Regierung harte Maßnahmen verordnet. Im ganzen Land eine weitgehende Ausgangssperre, nur essentielle Angelegenheiten wie der Einkauf von Lebensmitteln oder Arztbesuche, sind ausgenommen. Von 14 bis 5 Uhr gilt eine absolute Ausgangssperre.

Diese Einschränkungen wirken sich auch auf unsere Aufforstungsprojekte aus. Obwohl auf den Aufforstungsgebieten keine Ansteckungsgefahr besteht, sind natürlich auch die Arbeiter von der Ausgangssperre betroffen. Dadurch muss die Pflanzung neuer Bäume auf den Herbst, in die nächste Regenzeit, verschoben werden.

Voraussichtlich werden die Einschränkungen in den nächsten Wochen gelockert, so dass die Pflege der bereits bepflanzten Areale fortgesetzt werden kann. Das ist wichtig, da das Weidegras, das anfangs noch zwischen den Jungbäumen auf den Aufforstungsflächen wächst, sehr aggressiv ist und die noch kleinen Bäume schnell überwuchern würde. Das verhindern die Arbeiter, indem sie mit der Machete das Gras rund um die Bäumchen kurzhalten. Sind die Bäume erstmal groß genug, können sie sich selbst gegen das Gras behaupten.