Ab Oktober gelten für unsere Kompensationsleistungen und den Kauf eines Klimabaumes neue Preise. Wir erläutern, warum.
Eines der Herzensprojekte des Karlsruher Klimafonds ist die Wiederaufforstung von gerodeten Waldflächen in Ecuador. Dank der Spenden und Klimabeiträge vieler Unterstützer*innen des Klimafonds konnten bis heute über 25.000 Bäume gepflanzt werden. Ein wichtiger Bestandteil unserer Tätigkeit ist, neben der Erhöhung der Biodiversität, auch unsere soziale Verantwortung vor Ort in den Projekten. Es ist uns wichtig, dass unsere Mitarbeiter*innen fair entlohnt werden. Sie sind unser wichtigstes Kapital.
In den zurück liegenden beiden Jahren mussten wir Kostensteigerungen in allen Bereichen verkraften. Diese können trotz aller Einsparmaßnahmen ohne Substanzverlust leider nur marginal ausgeglichen werden. Wir sehen uns daher gezwungen, zum zweiten Mal seit Gründung des Karlsruher Klimafonds im Jahre 2012, die Preise an diese Entwicklung anzupassen.
Unsere Abgabepreise ab 01.10.2023 lauten wie folgt:
- 28 € pro Tonne Kohlendioxid für die Kompensation
- 25 € pro Pflanzung eines Klimabaumes
Im Bereich der Kompensation entspricht dies einer Erhöhung von 3 € pro Tonne Kohlendioxid. Die Klimabäume wurden seit Ihrer Einführung bisher nicht erhöht. Gleichwohl stehen diese ebenfalls unter hohem Kostendruck, weshalb die Preisanpassung hier um 5 € erfolgt.
Die Anpassung der Informationen auf unserer Website erfolgt ab dem 01.10.2023, mögliche Verzögerungen bitten wir zu entschuldigen.
Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Kundinnen und Kunden der Hirsch-Reisen GmbH können CO2-Emissionen, die bei einer Urlaubsreise entstehen, freiwillig kompensieren. Der Karlsruher Reisveranstalter ist eines der Unternehmen, die die KEK mit dem Karlsruher Klimafonds auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt.
Seit 2021 berechnet die Karlsruher Energie- und Klimaschutzagentur (KEK) die CO2-Emissionen aller Reisen, die durch Hirsch-Reisen angeboten werden. Kundinnen und Kunden können die Kompensation dieser berechneten Emissionen direkt bei der Buchung ihrer Reise dazu wählen. Laut Hirsch-Reisen beteiligen sich etwa 60 % aller Reisenden daran – das sei ein im Branchenvergleich sehr hoher Anteil.
So kamen bisher ca. 70.000 Euro zusammen, die über den Karlsruher Klimafonds 1:1 in Klimaschutzprojekte der KEK fließen. Damit werden etwa 2.900t CO2 kompensiert, was ungefähr 1000 Hin- und Rückflügen von Frankfurt nach New York oder der CO2-Bindung von ca. 5.400 Bäumen entspricht.
Im Flyer für Hirsch-Kunden stellen wir noch einmal unser größtes Klimaschutz-Projekt mit dem Namen „Puntos Verdes“ (dt.: Grüne Inseln) in Ecuador vor.
zum vollständigen Blogbeitrag von Hirsch-Reisen
Auch Sie möchten mit Ihrem Unternehmen oder Ihrer Organisation weitere Schritte in Richtung Klimaneutralität gehen? Sprechen Sie uns an!
2022 war ein besonderes Jahr für den Karlsruher Klimafonds: Wir feierten 10 Jahre Aufforstungsprojekte in Ecuador! Aus diesem Anlass haben wir uns einen etwas anderen Jahresrückblick überlegt. Dafür suchten wir unsere persönlichen Lieblingsbilder von dem diesjährigen Projektbesuch im Nebelwald aus und erzählen Ihnen zu jedem Foto die jeweilige Geschichte dahinter. Hoffentlich bereitet Ihnen die Rückschau in Bildern genauso große Freude wie uns.
Wir wünschen Ihnen allen einen guten Start ins Jahr 2023!
Lieblingsbild #1: Die Schönheit des Nebelwaldes

Der Nebelwald im Kanton San Miguel de los Bancos in Pichincha, Ecuador © KEK
Solche Aufnahmen des Nebelwaldes erinnern uns immer wieder daran, für was wir gemeinsam mit dem Team in Mindo das ganze Jahr über arbeiten und wie wichtig diese Mission ist. Rund um unsere Aufforstungsprojekte gibt es noch einige kleine Bestände von Primärregenwald. Doch inzwischen stellen sie nur noch 5 % der Flächen im Kanton San Miguel de Los Bancos dar. Der Großteil wird als Weideflächen intensiv für die Viehzucht genutzt. Seit zehn Jahren lautet unser Ziel deshalb, so viele „Puntos Verdes“ (grüne Flecken) wie möglich in der Region zu schaffen und so den faszinierenden Nebelwald zu regenerieren.
Lieblingsbild #2: Kreativität, die begeistert

Iván Ortíz mit seinem selbstgeflochtenen Rucksack bei der Pflanzung © KEK
Im Jahr 2022 schloss das Team Mindo das Aufforstungsprojekt Milpe in Rekordzeit ab. Eine Pilotfläche von einem Hektar wurde innerhalb von wenigen Tagen aufgeforstet, die restlichen fünf Hektar folgten in nur zwei Wochen. Das war neben der langjährigen Erfahrung auch der Kreativität der Arbeiter*innen zu verdanken. So entwickelte Iván Ortíz zusammen mit seiner Familie ein neues Transportmittel für die Setzlinge: einen selbstgeflochtenen Rucksack, in dem sich die Setzlinge problemlos durch schwieriges Gelände transportieren lassen.
Lieblingsbild #3: Das Zusammenspiel von Klima- und Artenschutz

Ein Anden-Bartvogel in Mindo, Pichincha, Ecuador © Heike Brieschke
In unserer täglichen Arbeit sind wir von einer Sache fest überzeugt: Artenschutz und Klimaschutz sind zwei Seiten derselben Medaille. Das eine wird nur zusammen mit dem anderen gelingen. Auch deshalb sind die Projektbesuche in Ecuador für uns so wertvoll. Denn der Begriff „Artenvielfalt“ lässt sich zwar erklären, doch ihn einmal selbst zu erleben hinterlässt einen wirklich bleibenden Eindruck. Umso erfreulicher ist es, dass sich die Artenvielfalt auf unseren Aufforstungsflächen langsam aber sicher erholt. Unsere Artenschutzbeauftragte Heike Brieschke zählt von Jahr zu Jahr mehr Vogelarten.
Lieblingsbild #4: Ein lebendiges Arbeitsumfeld

Aufforstungsmanager Pedro Peñafiel mit einer Vogelspinne in der Baumschule von Mindo Lindo in Mindo, Ecuador © Nicanor Mejía
Die Pflanzperioden setzen das gesamte Team einem Stresstest aus, denn es müssen viele Aufgaben in einem kurzen Zeitraum erledigt werden: Die Erstellung von Pflanzplänen, der Kauf von Setzlingen, der Transport zum und innerhalb des Grundstücks, der Einsatz der Arbeiter*innen, die Budgetplanung und vieles mehr. Hinzu kommen äußere Faktoren, die nicht kontrollierbar sind, wie beispielsweise das Wetter. Doch das Arbeiten inmitten diverser faszinierender Arten erinnert stets daran, wie wichtig unsere Arbeit für die lokale Flora und Fauna ist. Mit seiner guten Laune und seinen lustigen wie auch interessanten Anekdoten weiß unser lokaler Projektkoordinator Pedro Peñafiel außerdem die Arbeitsatmosphäre aufzulockern. Hier präsentiert er tiefenentspannt eine gigantische Vogelspinne, die durch unsere Arbeit eine sichere Heimat findet.
Lieblingsbild #5: Faszination Bäume

Aufforstungsmanager Nicanor Mejía bei der Bestimmung einer neuen Baumart auf der Aufforstungsfläche „Milpe“ in San Miguel de los Bancos, Ecuador © KEK
Doch Pedro Peñafiel ist nicht der einzige, der eine ansteckende Begeisterung für das Thema mitbringt. Nicanor Mejía, der das Team in Ecuador 2020 als Forstingenieur verstärkte, hat neben der Arbeit in den Aufforstungsprojekten auch ein Hobby, das er gelegentlich auf den Flächen ausüben kann: Er ist auf der Suche nach neuen Baumarten. Hin und wieder entdeckt er eine ihm bisher unbekannte Baumart und wartet anschließend oft mehrere Monate, bis der Baum blüht und Früchte trägt. Denn erst dann lässt sich dieser sicher bestimmen und möglicherweise als neue Art beschreiben. Während der Begehung der neuen Aufforstungsfläche „Milpe“ konnten wir diesen Moment von unserem begeisterten Teammitglied einfangen.
Lieblingsbild #6: Die eigene Baumschule

Lourdes und Norma Ortíz inmitten ihrer eigenen Setzlinge im Kanton San Miguel de los Bancos in Pichincha, Ecuador © KEK
Die Begeisterung für Bäume macht auch vor den weiblichen Pflanzerinnen nicht Halt. So leiten Lourdes und Norma Ortíz neben ihrer Arbeit auf den Aufforstungsflächen inzwischen eine eigene Baumschule und produzieren sowohl für die KEK als auch für andere Aufforstungsprojekte in der Region Setzlinge heimischer Baumarten. Dadurch lernen sie einerseits auf ganz praktische Weise noch mehr über die Besonderheiten der einzelnen Pflanzen, andererseits sichern sie sich somit eine weitere Einnahmequelle. Und das erfüllt nicht nur sie selbst, sondern auch uns als Projektleiter*innen mit Stolz!
Seit nunmehr zehn Jahren leitet die KEK über den Karlsruher Klimafonds eigene Aufforstungsprojekte in Ecuador. Dieses Jubiläum wurde im Frühjahr während des Projektbesuchs im Nebelwald gemeinsam mit allen Kooperationspartner*innen gefeiert.
4 Aufforstungsprojekte, 44,8 aufgeforstete Hektar Weidefläche, 44.080 gepflanzte Bäume – es gab viele Gründe für eine Jubiläumsfeier. So trafen sich am 23. März neben den beiden Projektteams aus Mindo und Karlsruhe auch die zahlreichen Wegbegleiter*innen und Unterstützer*innen der letzten zehn Jahre zum gemeinsamen Anstoßen im Restaurant „San José de Saloya“. Auch Betreiber*innen der lokalen Baumschulen sowie eine engagierte Gruppe aus ehemaligen Schüler*innen aus Mindo, die das Projekt in ihrer Schulzeit unterstützt hat, waren gekommen, um das Jubiläum zu feiern.
Die gemeinsame Mission verbindet
Schon bei der Begrüßungsrunde wurde die hohe intrinsische Motivation aller deutlich, sich für den Wald und das Klima zu engagieren. Pedro Peñafiel, der von Beginn an die Projekte vor Ort koordiniert, hat eine ansteckende Begeisterung für Bäume. „Seitdem ich mit Pedro arbeite, habe ich so viel Neues über die heimischen Baumarten gelernt, dass wir direkt eine eigene Baumschule gegründet haben“, berichtete Aída Espín, eine der langjährigen Aufforstungsmitarbeiterinnen. Wie die Familie Espín, haben viele der Anwesenden auch durch die Aufforstungsprojekte einen ganz neuen Bezug zum Wald vor ihrer Haustür gefunden.
Gelebte „Tradición ecuatoriana“
Die Jubiläumsfeier war geprägt von leidenschaftlichen Reden, eifrigem Austausch und leckerem typisch ecuadorianischem Essen mit frittierter Yucca und Kochbanen. Doch nicht nur das Buffet war typisch ecuadorianisch: Fatima, eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums in Mindo überraschte die Gäste mit einer spontanen Gesangseinlage, bei der sie traditionelle ecuadorianische Pasillos sowie Lieder in der indigenen Sprache Quichua vortrug.
Auf die nächsten 10 Jahre!
Beim anschließenden Kaffee und persönlichen Gesprächen blieb auch noch Zeit, die vergangenen zehn Jahre Revue passieren zu lassen. Dabei unterstrichen viele den Wunsch, gemeinsam weitere Flächen ehemaligen Nebelwaldes wieder aufzuforsten, um dieses wertvolle Ökosystem zu erhalten.
Wie das lokale Aufforstungsteam will auch die KEK in den nächsten Jahren weiterhin ihren Beitrag für globalen Klimaschutz leisten. „Es ist unser klares Ziel, weitere Aufforstungsflächen für unsere gemeinsame Mission zu finden“, bekräftigte Dirk Vogeley zur Verabschiedung.
Fotos: ©KEK
Nachdem das Aufforstungsteam rund um Pedro Peñafiel auch die zweite und damit letzte Pflanzung auf unserem neuen Aufforstungsgelände „Mirador“ erfolgreich abgeschlossen hat, wird das Projekt aktuell zertifiziert. Bei den dafür notwendigen Begehungen kontrollierte ein externer Umweltgutachter, ob die strikten Vorgaben des Gold Standards auf den aufgeforsteten Flächen eingehalten wurden. Da eine solche Zertifizierung aus der Ferne nur sehr bedingt möglich ist, reisten wir Mitte März gemeinsam nach Ecuador. Die Emissionen, die durch die Flüge entstanden sind, kompensiert die KEK über die eigenen Projekte.
Gepflanzt und begutachtet! Fast eine Woche lang besuchten wir gemeinsam mit dem Gutachter zum einen die neue Aufforstungsfläche „Mirador“, bei der er vor allem das korrekte Vorgehen bei der Pflanzung und der Dokumentation der Aktivitäten prüfte. Zum anderen kontrollierten wir auch die beiden anderen Aufforstungsprojekte der KEK, die bereits zertifiziert sind, im Rahmen eines Monitorings. Das Monitoring erfolgt in regelmäßigen Zeitabständen (zunächst alle 2, später alle 5 Jahre).
Nach Anleitung wird unter anderem kontrolliert, ob sich die Baumsetzlinge gesund entwickeln und das Projektgrundstück gut gesichert ist, sodass beispielsweise Kühe von benachbarten Grundstücken keinen Zugang zur Aufforstungsfläche haben. Nur so kann garantiert werden, dass die Bäume wirklich stehen bleiben und zu einem neuen Wald heranwachsen. Doch neben der ökologischen Komponente, darf auch die der soziale Aspekt nicht zu kurz kommen: Es werden beispielsweise Interviews zu den Themen Arbeitssicherheit und Zufriedenheit mit den Mitarbeitenden vor Ort geführt.
Die Ergebnisse der Zertifizierung und des Monitorings werden jeweils in Berichten zusammengefasst, die für Transparenz in den Projekten sorgen sollen. Unser Eindruck war jedenfalls durchweg positiv und wir waren begeistert zu sehen, dass die Bäume in unserem ältesten Projekt (Saloya) zum Teil bereits ganze 17 Meter hoch sind! Zum Vergleich gibt es unten drei Baumbilder aus den drei verschiedenen Projekten:
Fotos: © KEK