Seit nunmehr zehn Jahren leitet die KEK über den Karlsruher Klimafonds eigene Aufforstungsprojekte in Ecuador. Dieses Jubiläum wurde im Frühjahr während des Projektbesuchs im Nebelwald gemeinsam mit allen Kooperationspartner*innen gefeiert. 


4 Aufforstungsprojekte, 44,8 aufgeforstete Hektar Weidefläche, 44.080 gepflanzte Bäume – es gab viele Gründe für eine Jubiläumsfeier. So trafen sich am 23. März neben den beiden Projektteams aus Mindo und Karlsruhe auch die zahlreichen Wegbegleiter*innen und Unterstützer*innen der letzten zehn Jahre zum gemeinsamen Anstoßen im Restaurant „San José de Saloya“. Auch Betreiber*innen der lokalen Baumschulen sowie eine engagierte Gruppe aus ehemaligen Schüler*innen aus Mindo, die das Projekt in ihrer Schulzeit unterstützt hat, waren gekommen, um das Jubiläum zu feiern.

Die gemeinsame Mission verbindet

Schon bei der Begrüßungsrunde wurde die hohe intrinsische Motivation aller deutlich, sich für den Wald und das Klima zu engagieren. Pedro Peñafiel, der von Beginn an die Projekte vor Ort koordiniert, hat eine ansteckende Begeisterung für Bäume. „Seitdem ich mit Pedro arbeite, habe ich so viel Neues über die heimischen Baumarten gelernt, dass wir direkt eine eigene Baumschule gegründet haben“, berichtete Aída Espín, eine der langjährigen Aufforstungsmitarbeiterinnen. Wie die Familie Espín, haben viele der Anwesenden auch durch die Aufforstungsprojekte einen ganz neuen Bezug zum Wald vor ihrer Haustür gefunden.

Gelebte „Tradición ecuatoriana“

Die Jubiläumsfeier war geprägt von leidenschaftlichen Reden, eifrigem Austausch und leckerem typisch ecuadorianischem Essen mit frittierter Yucca und Kochbanen. Doch nicht nur das Buffet war typisch ecuadorianisch: Fatima, eine ehemalige Schülerin des Gymnasiums in Mindo überraschte die Gäste mit einer spontanen Gesangseinlage, bei der sie traditionelle ecuadorianische Pasillos sowie Lieder in der indigenen Sprache Quichua vortrug.

Auf die nächsten 10 Jahre!

Beim anschließenden Kaffee und persönlichen Gesprächen blieb auch noch Zeit, die vergangenen zehn Jahre Revue passieren zu lassen. Dabei unterstrichen viele den Wunsch, gemeinsam weitere Flächen ehemaligen Nebelwaldes wieder aufzuforsten, um dieses wertvolle Ökosystem zu erhalten.

Wie das lokale Aufforstungsteam will auch die KEK in den nächsten Jahren weiterhin ihren Beitrag für globalen Klimaschutz leisten. „Es ist unser klares Ziel, weitere Aufforstungsflächen für unsere gemeinsame Mission zu finden“, bekräftigte Dirk Vogeley zur Verabschiedung.

Fotos: ©KEK 

Nachdem das Aufforstungsteam rund um Pedro Peñafiel auch die zweite und damit letzte Pflanzung auf unserem neuen Aufforstungsgelände „Mirador“ erfolgreich abgeschlossen hat, wird das Projekt aktuell zertifiziert. Bei den dafür notwendigen Begehungen kontrollierte ein externer Umweltgutachter, ob die strikten Vorgaben des Gold Standards auf den aufgeforsteten Flächen eingehalten wurden. Da eine solche Zertifizierung aus der Ferne nur sehr bedingt möglich ist, reisten wir Mitte März gemeinsam nach Ecuador. Die Emissionen, die durch die Flüge entstanden sind, kompensiert die KEK über die eigenen Projekte.


Gepflanzt und begutachtet! Fast eine Woche lang besuchten wir gemeinsam mit dem Gutachter zum einen die neue Aufforstungsfläche „Mirador“, bei der er vor allem das korrekte Vorgehen bei der Pflanzung und der Dokumentation der Aktivitäten prüfte. Zum anderen kontrollierten wir auch die beiden anderen Aufforstungsprojekte der KEK, die bereits zertifiziert sind, im Rahmen eines Monitorings. Das Monitoring erfolgt in regelmäßigen Zeitabständen (zunächst alle 2, später alle 5 Jahre).

Nach Anleitung wird unter anderem kontrolliert, ob sich die Baumsetzlinge gesund entwickeln und das Projektgrundstück gut gesichert ist, sodass beispielsweise Kühe von benachbarten Grundstücken keinen Zugang zur Aufforstungsfläche haben. Nur so kann garantiert werden, dass die Bäume wirklich stehen bleiben und zu einem neuen Wald heranwachsen. Doch neben der ökologischen Komponente, darf auch die der soziale Aspekt nicht zu kurz kommen: Es werden beispielsweise Interviews zu den Themen Arbeitssicherheit und Zufriedenheit mit den Mitarbeitenden vor Ort geführt.

Die Ergebnisse der Zertifizierung und des Monitorings werden jeweils in Berichten zusammengefasst, die für Transparenz in den Projekten sorgen sollen. Unser Eindruck war jedenfalls durchweg positiv und wir waren begeistert zu sehen, dass die Bäume in unserem ältesten Projekt (Saloya) zum Teil bereits ganze 17 Meter hoch sind! Zum Vergleich gibt es unten drei Baumbilder aus den drei verschiedenen Projekten:

Fotos: © KEK

Guter Start ins Jahr 2022: Kund*innen der Stadtwerke Karlsruhe können sich nun auf einer Unterseite der Unternehmenshomepage über unser gemeinsames Projekt informieren.


Nachdem unser Aufforstungsteam kurz vor Weihnachten erfolgreich die zweite Pflanzung auf der Projektfläche von „Mirador“ abgeschlossen hat, veröffentlichten die Stadtwerke Karlsruhe nun auch erste Informationen über das gemeinsame Klima- und Artenschutzprojekt. Auf einer Unterseite der Unternehmenshomepage können sich interessierte Bürger*innen nun über die gemeinsame Aufforstung in Mindo, Ecuador informieren.
 
Wir sind froh, die Pflanzphase trotz andauernder Corona-Pandemie abgeschlossen zu haben und danken in erster Linie unserem Aufforstungsteam für ihren Einsatz für den globalen Klima- und Artenschutz. Alleine auf dieser Aufforstungsfläche hat das Team rund um Projektkoordinator Pedro Peñafiel insgesamt ca. 11.000 Bäume gepflanzt, die nun klimaschädliches CO2 speichern werden. Die Vorbereitungen für den nächsten Schritt laufen bereits: Im Frühjahr 2022 wird das Projekt von einem externen Umweltgutachter geprüft und analog dem Gold Standard zertifiziert. Danach können die freigegebenen CO2-Zertifikate von den Stadtwerken genutzt werden.
 
Zur Mirador-Seite der Stadtwerke geht es hier entlang: